Sexualität

Im sexologischen Modell Sexocorporel, in dem ich ausgebildet bin, ist die Förderung des sexuellen Lusterlebens ein wesentliches Ziel. Erstaunlicherweise wird üblicherweise in der Sexualwissenschaft das Erleben der Lust vernachlässigt, sie ist oft auf das „Funktionieren“ der Sexualität ausgerichtet. Natürlich ist das die Grundlage, aber mir geht es auch darum, mit dem sexuellen Erlebnis intensive, positive Emotionen erleben zu können.

Die sexuelle Funktionalität ist nur in geringem Maße angeboren, im wesentlichen lernen wir im Rahmen unserer sexuellen Entwicklung auf sehr individuelle Weise, die uns von der Natur gegebenen Potentiale zu nützen (oder auch nicht zu nützen!). Erlebte Problemfelder in der Sexualität, wie z.B. zu schnelles Kommen oder Erektionsprobleme (beim Mann), oder wenig Lustempfinden oder Schwierigkeiten, eine lustvolle orgastische Entladung zu erreichen (bei der Frau) haben ihren Ursprung immer im individuellen früheren sexuellen Lernen. Die gute Nachricht ist: Diese Lernfelder können in jedem Alter erweitert und ergänzt werden!

Die persönliche Sexualität eines Menschen funktioniert so individuell wie ein Fingerabdruck. Mit dem Unterschied, dass ein Fingerabdruck unveränderlich ist, während die persönliche Sexualität verändert und insbesondere erweitert werden kann. Als Paar kann es interessant sein, den eigenen sexuellen Fingerabdruck und den des Partners zu kennen, denn die Paarsexualität ist nur so gut wie die Gemeinsamkeiten der jeweiligen persönlichen Sexualität. Deshalb ist Sexocorporel eine wunderbare Methode um Ansätze zu finden, die gemeinsame Sexualität erfüllter und lustvoller zu gestalten.