Trauma

Unser autonomes Nervensystem reguliert ohne unser Zutun die Aktivierung und Beruhigung unseres Körpers. Bei als Bedrohung interpretierten Situationen reagiert der Körper mit erhöhter Aufmerksamkeit und Stress. Wird eine Situation als lebensbedrohlich empfunden, beginnt ohne unseren Willen ein evolutionär festgelegtes Notprogramm zu laufen, das Kampf- und Flucht- und Erstarrungsreaktionen auslöst.

Kann dieses Notprogramm nicht vollständig ablaufen oder wird es unterdrückt, kann dies fatale Folgen für unser Gedächtnis und unser Nervensystem haben. Das als lebensbedrohlich empfundene Ereignis kann räumlich und zeitlich nicht mehr in das Langzeitgedächtnis eingeordnet werden und auch eine Bewertung ist unmöglich.

Gemeinsam mit dem Ereignis speichert unser autonomes Nervensystem mögliche Auslöser des Ereignisses ab, und bei jedem neuerlichen Auftreten eines Auslösers (Triggers) beginnt von Neuem ein Notprogramm abzulaufen, das nicht unter unserer Kontrolle steht. Dies sind dann die Symptome einer Traumafolgestörung. Das ursprüngliche Ereignis kann dabei entweder ein Einzelereignis oder auch eine Folge vieler kleiner Ereignisse sein, und es muss keineswegs tatsächlich lebensbedrohlich gewesen sein!

Die Methode des Somatic Experiencing arbeitet mit dem Körpergedächtnis unter Berücksichtigung des autonomen Nervensystems. Dabei ist ein Arbeiten mit den Symptomen möglich, ohne auf das ursprüngliche Ereignis einzugehen.

Auf die Sexualität bezogen können beispielsweise folgende Symptome auftreten:
– Vaginismus (unwillkürliches Verkrampfen der Vaginalmuskulatur beim Eindringen)
– Vermeidung partnerschaftlicher Sexualität
– Übersteigerte Sexualität
– Unfähigkeit, in sexuellen Kontakt zu gehen

In meiner Arbeit kann ich den sexologischen Ansatz von sexocorporel und dem Trauma-lösenden Ansatz des Somatic Experiencing kombinieren. Dies ist sehr hilfreich im Prozess der Wiedererlangung eines erfüllten und lustvollen Sexuallebens.